The future of creativity

 

Zu dieser Headline hatte das Team von Donkey Products rund um Flobo Berger wieder zu einem Donkey-Talk-Event an den Easterfield-Campus in Hamburg geladen. UND ...  ich hatte eins von den begehrten Tickets ergattert!! 

 

Wie so oft ist die Stimmung locker und freundlich, alle wurden herzlich und sehr persönlich willkommen geheißen und es versprach ein interessanter Talk zu werden. 

 

Folgende Personen waren zu dem Talk eingeladen worden, die ich unbedingt erleben wollte: 

                                             Christoph Backes, Gabriele Fischer, Gastgeber         Henning Besser

                                                                                                           Flobo Berger

"Kreativität ist für jede:n von uns überlebens-wichtig. Ohne sie hätten wir schon bald keine Chance mehr, Dinge zu verändern," sagte Christoph Backes, Projektleiter beim Kompetenzzetrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes

"Wir haben die geilsten Titel gemacht, wenn wir dachten, es wäre der Letzte," 

von Gabriele Fischer, Chefredakteurin BrandEins

 

"Ziele sind wichtig, aber wir sind oft zu sehr auf Ziele konditioniert," 

meint Henning Besser, Bandmitglied von Deichkind

"... und es ist unerlässlich, den kreativen Prozess mit einzubeziehen, ohne zu wissen, was am Ende herauskommen wird."


 

Die erste Frage war: was ist Kreativität? Ein paar der Antworten, die kamen, habe ich oben schon angeführt. Tja, was ist das eigentlich? Hier noch einige weitere Stichworte dazu:

Wechsel des Gewohnten, Chaos, Routinenunterbrechung, Möglichkeit, Sichtweisen-Änderung, Aktion, Mut, überraschend, offen, Veränderungsprozess, zielorientiert, innovativ, neue Gedanken, Grenzen überschreiten, Experimentier-Freudigkeit, originell, Neues erschaffen, Risiken eingehen, usw. 

Jede und jeder hat sicher noch seine eigene Interpretation.

 

Die Vortragenden kamen in eine sehr intensive Diskussion mit philosophischen Gedanken waren darunter. Henning Besser von Deichkind bot interessante Ansichten: schon der Prozess sei kreativ und nicht immer sind erste Lösungen die beste Wahl. Welche Rolle dabei die Gruppe und deren Teilnehmenden spielt, war ebenfalls interessant zu hören. So manches Unternehmen, das New Work propagiert, stößt an seine Grenzen, weil sie weiterhin hierarchisch organisiert sind.

 

Im letzten Jahr habe ich die Organisationsform der Soziokratie kennengelernt. Sie ist so angelegt, dass alle sich an Prozessen beteiligen. Meine Erfahrung ist jedenfalls genau das, was Henning Besser sagte: die Eifrigen, zu denen ich mich selbst auch zähle, hatten schnell eine Lösung parat, bis dann eine geschätzte Kollegin mit leiser Stimme eine Frage stellte, die alles wieder in sich zusammenwarf und wir alle gemeinsam zu einer noch besseren Lösung kamen! So geht Kreativität !!

Wie man auf dem nebenstehenden Foto sieht, verfolgt das Publikum die Diskussion sehr interessiert. Beim späteren Netzwerken hörte ich immer wieder, wie begeistert alle waren.

 

Und wie immer, wenn ich eine solche Veranstaltung besuche,  denke ich an dem Thema weiter herum.

Und dann sind mir Kinder eingefallen! Kinder sind so frei, offen und kreativ und kennen noch keine Konventionen. Sie malen, sie basteln, sie singen, sie bauen ....  und dann beginnt die Schule! Haben wir am Ende dort unsere eigene Kreativität verloren, weil wir "zielorientiert" zu arbeiten hatten und es am Ende nur eine Benotung für uns gab? 

Interessant war in diesem Zusammenhang die Frage einer jungen Besucherin, die wissen wollte, wie man als junger Mensch kreativ bleibt. Die Antwort von Christoph Backes: "Komm zu uns ins Team!"

 

Und noch einen Gedanken möchte ich anbringen, nämlich, welche Rolle Räume für die Kreativität spielen.

Wir wissen aus der Raumpsychologie, dass Räume (alle, auch Schulen oder Büros) so gestaltet werden können, dass sie mehr bzw. größeren Raum für Kreativität ermöglichen.

Dazu fällt mir ein Beispiel ein: 

Eine Neurowissenschaftlerin ließ einmal zwei Räume nahezu identisch einrichten. Es waren Konferenzräume. Alles war genau gleich: der Bodenbelag, der Tisch, die Sitzmöbel, mit einer Ausnahme. In jedem Raum hing ein Bild. In einem Raum waren in diesem Bild grafisch angeordnet lauter graue gleichartige Kreuze zu sehen.

Im anderen Raum gab es in diesem Bild nur einen einzigen Unterschied: in den grauen Kreuzen war eines mit einem roten Kreuz. Das war der einzig kaum bewusst wahrzunehmende Unterschied. Und, was glauben Sie, in welchem Raum die Menschen bei diesem Versuch kreativer waren? Natürlich, in dem mit dem roten Kreuzchen. 

Wir sehen also, dass man mit Farben und überraschenden Akzenten Räume entsprechend ausgestalten und damit Kreativität ermöglichen kann.

 

Es war ein unterhaltsamer und informativer Abend und ich danke dem Team der Donkey-Talks. Die nächsten Veranstaltungen sind auch schon in der Planung.

https://www.linkedin.com/showcase/donkey-talks/about/

 

Fotos: @Donkey

Hamburg, Juni 2025